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Image by Ása Steinarsdóttir
Monatstexte

Monatstext

Pentene - Island

In der Nähe des Eltborg steht ein Berg wie eine trägerlose Korsage über einem weiten Tüllrock, mit dem Geruch nach Wasser und gelbem Staub. Eben ist die Frau noch da gewesen. Der Widder hat neben ihr gesessen, sie haben sich gegrüßt. Ein paar Schritte bergab und sie ist weg. Nein, dort zwischen den Gräsern bewegt sie die Arme und den Oberkörper, als wolle sie in die Erde steigen, sie, die stets Junge und Alte zugleich, seit Anbeginn am Ort. Der dreifarbige Widder senkt sein schwarzes Haupt und beäugt die Lämmer mit den hellen Köpfen und  sieht, wie Pentene, dieses Wesen der Insel, gähnt und sich in den nachtlosen Sommer reckt. Sie krault dem Drachen das Kinn, der seufzt, so dass die Winde lispeln
 

Pentene zwängt sich in einen Spalt. Das rumpelt ganz leise, aber es rumpelt. Und Matthea, die das Moos in kleinen Löchern reihig auf Lavablöcken wachsen lässt, befürchtet zusätzliche Arbeit; denn Matthea räumt auf. Matthea weiß, dass überall Lava ist, alles kommt aus der Lava, alles wird zu Lava – in allen Formen, mit Löchern und ohne, in allen Feuerbogenfarben, rot und gelb wie die Erde. Matthea versorgt alles runde Gestein, ihr Mann Ingimar ist zuständig für die eckigen Brocken.

 

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